Deposy auf dem Weg zum Testsystem
Durch die Vermeidung von Plastikabfällen und vermehrtes Recycling können erhebliche Vorteile beim Ressourcen- und Klimaschutz realisiert werden.
Deshalb möchte Deposy, das innovative Pfandsystem auf Basis von IOTA, die Grundvoraussetzungen für verstärktes Recycling verbessern.
Allein in Deutschland können bei einem flächendeckenden Ausbau von Deposy über 1 Mio. Tonnen CO2 im Vergleich zur Müllverbrennung eingespart werden. Erreicht wird das durch einen Anreiz zur Sammlung von Kunststoffabfällen und dessen sortenreine Sortierung. Deposy ist bezüglich der technischen Realisierung komplett im Zeitplan der Roadmap, die einen ersten Prototypen bis Ende 2020 vorsieht. Darüber hinaus werden aktuell die Weichen für nationale und internationale Kooperationen gestellt, die eine Realisierung im industriellen Maßstab ermöglichen soll.
Die Recyclingquote von Plastikverpackungen liegt global bei nur 14 Prozent.
40 Prozent enden auf Mülldeponien und 14 Prozent in Verbrennungsanlagen. Die restlichen 32 Prozent gehen in die Umwelt, in Meere und andere Gewässer. In Deutschland werden weit über 50 % des Plastikmülls verbrannt, viel mehr als recycelt wird. Der Grund liegt darin, dass es preiswerter ist Kunststoff neu herzustellen als recyceltes zu verwenden. Mit dem Abfallgesetz vom letzten Jahr versucht die Politik dem entgegenzuwirken und verbindliche, steigende Recyclingquoten vorzuschreiben. Das stellt die Industrie vor großen Herausforderungen.
Grundsätzlich ist es das sinnvollste, Plastikmüll erst gar nicht entstehen zu lassen. Zum Beispiel indem man auf Plastikverpackungen ganz oder zu großen Teilen zu verzichten. Das ist aktuell global gesehen eine Illusion, daher bietet Deposy als innovatives Pfandsystem hierbei für die Hersteller, Recycler, Händler und Kunden eine Win-Win Situation. Durch ein innovatives Pfandsystem sowie Anreizen zur Sammlung für die Bevölkerung schafft das System rein sortierten Kunststoffmüll, der ein sinnvolles Recycling ermöglicht. Bei recyceltem Plastik entstehen pro Tonne Plastik 2,5 – 4 t weniger CO2 Emissionen im Vergleich zu einer Müllverbrennungsanlage. Bei einem Kunststoffmüll-Aufkommen von 0,52 Mio. t pro Jahr (in Deutschland), die geschätzt für das Deposy Pfandsystem zugänglich sind, könnte dass das System nach eigenen Berechnungen dazu beitragen, 1,3 – 2 Mio. t CO2 einzusparen.
Deposy hat im Dezember des letzten Jahres eine straffe Roadmap vorlegt, die eine Realisierung des Systems bis zu einem ersten Prototypen noch im Jahr 2020 vorsieht. Das Team hat die selbstgesetzte Herausforderung angenommen und in den letzten Wochen große Fortschritte erzielt. Dabei geht es zum einen um die nicht zu unterschätzenden technischen Detailfragen und zum anderen um die zukünftige praktische Realisierung im industriellen Maßstab mit Partnern sowohl in Deutschland, als auch global. Derzeit liegt das Deposy System komplett im Zeitplan der Roadmap.
Neben den Vorarbeiten für eine mögliche, zukünftige Patentierung von einzelnen Teilen des Systems, wurden folgende Meilensteine in den letzten Wochen erreicht:
Wallet für die Produkt ID
Über die einzigartige Deposy Produkt ID haben wir in dem Blogartikel https://www.deposy.org/weg-zur-deposy-produkt-id/ ausführlich berichtet. Diese enthält die wichtigen Eigenschaften des Produktes und bleibt in beliebigen Lieferketten erhalten. Um das zu gewährleisten erhält jede Produkt ID ein eigenes Wallet. Dieses Wallet und die QR-Code Adressen können jetzt automatisch generiert werden.
Transaktionen
Die Routine der Generierung von Transaktionen und das Senden von IOTAs (Was ist IOTA?) auf das Wallet ist nun einsatzbereit. Es wird im realen Betrieb jeweils 1 IOTA auf das Wallet versendet um die Sendeadresse zu erhalten. Dieser Vorgang ist wichtig, um auch im Nachhinein abgleichen zu können, dass die Informationen der Produkt ID von Deposy erstellt und zertifiziert wurde.
Software
Um die digitale Integration von Produkt Chargen eines Kunststoff-Herstellers über das Deposy System zu ermöglichen, wird eine Deposy Hersteller-Software auf Grundlage einer Python Programmierung erstellt. Diese Software ermöglicht es, das Produkt detailliert und gegliedert zu beschreiben. Hierbei sind folgende Charakteristika vorgesehen: Hersteller Details, Produkt Eigenschaften sowie Plastik Zusammensetzung. Zum Beispiel können typische Plastik-Zusammensetzungen mit den Sorten Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchloride (PVC) und Polyethylenterephtalat (PET) definiert werden, um eine sortenreine sowie Mehrkomponenten Sortierung zu gewährleisten. Die in die Software eingetragenen Daten werden als JSON-Tabelle an den Deposy-Server übermittelt.
Deposy App
Die Erstellung einer App, mit der das System Kundenseitig bedient wird, wurde begonnen. Sie dient als Kommunikations-Schnittstelle des Verbrauchers mit dem Deposy-System. Die App wird ein mobiles Wallet, über das zum einen der Pfand zum Benutzer übertragen werden kann und zum anderen auch Schnittstellen zum Beispiel zu Omoku realisiert werden, so dass der Nutzer das Geld in Landeswährung erhalten kann. Zukünftig kann es auch als Ausgabe der Infos der Produkt ID dienen.
Kooperationen und Testbeds
National aber auch international gibt es viele Unternehmen, die sich mit der Kunststoffmüll-Thematik beschäftigen. In den letzten Wochen gab es zahlreiche Anfragen von Unternehmen, die eine zukünftige Kooperation mit dem Deposy System in Erwägung ziehen und gespannt auf das erste Deposy-Testsystem warten. Aktuell werden die Voraussetzungen für zukünftige Kooperationen und Zusammenarbeiten in einem projektbegleitenden Arbeitskreis geschaffen. Weiterhin gibt es zwei Angebote für Testbeds.
Weitere Einzelheiten zu den einzelnen Punkten werden nach und nach in unserem Blog veröffentlicht.
Der Open-Source-Ansatz in der Software-Entwicklung ermöglicht uns die Arbeit am Deposy System. Es gibt viele interessante Software-Lösungen, z. B. kostenlose Hausverwaltungssoftware, die unter Open-Source-Lizenzen veröffentlicht wurden.